Harry Letum Teil 2 von Betakuecken ((ABGESCHLOSSEN)) ================================================================================ Kapitel 49: Bad feelings ------------------------ 48 ~ Bad feelings Die Sommerferien waren vorbei und Lucas hatte sein zu Hause für eine Weile verlassen, um Remus bei seinem Unterricht zu helfen. Sirius und Harry hatten dieser Idee sofort zugestimmt, denn so war ihr Junge außer Gefahr und außerdem könnte er diese Praktikantenstelle so wie die bei Severus, später als Referenzen angeben. „Das Haus ist ziemlich leer ohne Lucas, oder? Dass Remus immer nur über die Ferien da ist, daran habe ich mich ja langsam gewöhnt, aber unser Sonnenschein…“, flüsterte der ehemalige Black. „Ich weiß, was du meinst. Aber sieh es mal so: Er ist in Sicherheit und kann nicht von Voldi oder sonst jemandem entführt werden.“ „Als ob sich unser Sohn kidnappen lassen würde!“, entrüstete sich Sirius. „Nein, wohl kaum!“, lachte nun auch Harry. „Weißt du, dass Harry dieses Jahr in die siebte Klasse kommt?“ „Ja, natürlich.“ „Und ich kann ihn nicht mehr sehen… Wie traurig muss er sein, zu glauben, ich sei tot.“ „Er wird damit klar kommen, versprochen. Auch wenn es weh tut.“ „Was macht dich da so sicher?“, schaute er seinen Partner fragend an. „Bald wirst du es erfahren.“ Damit löschte der Ältere das Licht und schloss die Augen. „Gute Nacht, mein Schatz.“ „Gute Nacht, Liebling.“ --- Severus war entsetzt, als er Besuch von Narcissa erhielt, die ihm von Dracos Auftrag erzählte. „Das ist ein dummer Scherz! Glaubt der wirklich, dass Draco dazu in der Lage ist?“ Fassungslos warf der Mann die Arme in die Luft und rannte beinahe schon in seiner kleinen Lehrerwohnung auf und ab. „Was denkst du, habe ich dem Lord gesagt? Aber er wollte es nicht hören! Ich stand kurz davor gefoltert zu werden!“, rief die Blonde verzweifelt. Severus wandte sich der Frau zu und versuchte wieder zur Ruhen zu kommen. Es brachte nichts den Kopf zu verlieren, schon gar nicht, wenn es um eine solch wichtige Sache ging. „Wieso ist der Junge nicht zu mir gekommen? Wenn er mit Lucius nicht sprechen kann, okay, aber mit mir hätte er reden können!“ Sie schüttelte resigniert den Kopf. „Was glaubst du, von wem ich es erfahren habe?“, fragte sie leise. Seine Augen wurden schmal. „Von wem?“, forderte er dann mit kalter Stimme. „Bella.“ „Bella…?“, wiederholte er scharf, so dass Narcissa zusammen zuckte. „Sie hat sich einen Spaß daraus gemacht, es mir unter die Nase zu reiben. Ich weiß nicht warum, aber sie konnte Draco noch nie leiden.“ „Bellatrix ist geisteskrank, die kann niemanden lieben oder mögen!“, zischte der Tränkemeister. Zustimmend nickte die Frau. „Was tun wir jetzt? Du wirst ihm doch helfen?“ Severus schaute sie einen langen Moment an. „Natürlich werde ich ihm helfen. Jedenfalls versuche ich es. Wie ich Draco aber kenne, wird er sich weigern sie anzunehmen.“ --- Die Wochen waren dahin geflossen und Severus hatte mit angesehen, wie Draco verzweifelt nach einer Lösung suchte. Dummerweise schien aber auch dem Potterjungen das veränderte Verhalten seines Rivalen aufgefallen zu sein, denn er schnüffelte hinter dem Blonden her. Eine Tatsache, die Severus gar nicht gebrauchen konnte. Zudem kam noch, dass Draco kaum richtig aß oder schlief. Zwar erledigte er seine Hausaufgaben, damit keine Fragen aufgeworfen wurden, aber ansonsten verschwand er immer im Raum der Wünsche. Heute würde er den Jungen abfangen und mit ihm reden, denn seine Hoffnung, dass der andere zu ihm kommen würde, hatte er begraben. „Draco“, sprach er leise, als der Blonde um die Ecke kam. Angesprochener blieb abrupt stehen. „Onkel Sev?“, fragte er dann ruhig und viel zu gefasst. „Ich weiß, was du tun sollst und ich möchte dir helfen. Aber das kann ich nur, wenn du es zulässt. Sag mir, an was du arbeitest.“ Graue Augen starrten eine gefühlte Ewigkeit in seine, bis Draco den Kopf schüttelte und an ihm vorbei lief. Severus sah ihm hinterher, tat aber nichts, um ihn aufzuhalten. Jetzt musste er zu Dumbledore… --- „Herein!“, rief der Weißbart, als es an der Tür klopfte. Der Tränkemeister betrat den runden Raum und setzte sich erschöpft auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Was kann ich für dich tun?“, wollte Albus erstaunt wissen, als er seinen Gast ansah. „Weniger für mich, als für einen Schüler“, antwortete der Dunkelhaarige. „Ich höre.“ „Vor einiger Zeit hatte ich Besuch von Narcissa Malfoy. Sie war sehr ängstlich und ich kann ihre Panik verstehen. Voldemort hat Draco einen Auftrag erteilt, nachdem Lucius den letzten, Voldemorts Meinung nach, versaut hat.“ Der alte Zauberer legte die Fingerspitzen aneinander und schaute durch seine Brille zu seinem Gegenüber. Er sagte kein Wort. „Lucius kann Draco nicht helfen, dafür sorgt ein Zauber. Und zu mir ist er auch nicht gekommen. Ich habe ihn vorhin angesprochen und versucht ihn davon zu überzeugen, dass ich ihm helfen kann. Er lehnte ab.“ Dumbledore nickte verstehend. „Und was soll er tun?“ „Todesser in Hogwarts einschleusen und dich töten.“ Das überraschte Albus tatsächlich. „Tom will, dass ein Siebzehnjähriger mich tötet? Wie kommt er darauf, dass das funktioniert?“ Severus´ Gesicht verzog sich zu einer zynischen Maske. „Vielleicht hat er einen Fluch zu viel abbekommen?“ „Das ist nicht witzig! Stell dir nur vor, unter welchem Druck Draco stehen muss. Wir alle wissen, dass er diese Aufgabe nie erfüllen kann.“ Kurz herrschte Schweigen, dann fuhr der Weißmagier fort: „Was benutzt Voldemort als Druckmittel?“ „Lucius und Narcissa, wen sonst?“, entgegnete Severus. Man sah ihm an, dass ihn das Ganze genauso belastete. „Es war gut, mir davon zu erzählen. Ich hoffe nur, dass es noch nicht zu spät ist.“ „Das denke ich nicht. Was auch immer Draco für einen Plan hat, er scheint nicht richtig zu funktionieren. Sie sollten allerdings dafür sorgen, dass Potter nicht ständig hinter ihm her schleicht. Das könnte alles ruinieren!“ Damit erhob sich der Tränkemeister und rauschte aus dem Büro. --- „Denkst du nicht, dass du das lassen solltest? Harry, ich verstehe ja, dass du alles tun willst, um diesem Krieg ein Ende zu setzen, aber Malfoy deshalb ausspionieren? Ich bitte dich!“, tadelte Hermine Granger einen ihrer besten Freund. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Malfoy, der sie bisher das ganze Schuljahr in Ruhe gelassen hatte, etwas ausheckte. „Hast du kein Vertrauen in mich?“, wollte Harry Potter wissen, der ziemlich mies gelaunt war. Waren die beiden sauer auf ihn, weil er sich in den letzten eineinhalb Jahren von ihnen entfernt hatte, da er Wert auf mehr Lernen und Training gelegt hatte? Oder hielten sie ihn schlichtweg für zu paranoid? Er wusste es nicht. --- Draco starrte auf das Spiegelkabinett vor sich und seufzte schwer. Bisher war ihm kein rettender Einfall gekommen und der Dunkle Lord wurde immer ungeduldiger. Er musste sich beeilen und den Auftrag erfüllen, wenn er seine Familie beschützen wollte. „So ein Scheiß!“, schrie er seinen Frust heraus, dann sank er erschöpft auf einen Sessel. Vor lauter Druck schlief er kaum und das essen vergaß er schlichtweg. Trotz all seiner Bemühungen, hatte er keinen wirklichen Fortschritt gemacht. Sollte er doch zu Severus gehen? --- Der gefürchtetste Lehrer Hogwarts saß in seinem Wohnzimmer und las eines seiner neuen Bücher, als es klopfte. Es gab nur wenige, die ihn hier aufsuchten, so dass nur zwei Personen in Frage kamen. „Herein!“, rief er schließlich und war wenig überrascht, als Draco vor ihm erschien. „Ich muss mit dir reden“, sagte der Blonde nur und nahm auf dem noch freien Sessel Platz. Severus nickte ihm auffordernd zu. „Es stimmt, der Dunkle Lord will, dass ich etwas für ihn erledige, sonst wird er Mum und Dad etwas tun. Aber ich komme einfach nicht weiter! In der Nokturngasse habe ich ein Spiegelkabinett gekauft, das zwei Teile hat. Wenn man in das eine rein geht, kommt man durch das andere wieder raus. Es dient als Tunnel. Aber das, das ich hier habe, ist kaputt!“ „Wieso bist du nicht gleich zu mir gekommen? Du weißt, dass ich dir helfe!“ Draco schaute mit rot geränderten Augen zu seinem Paten auf. Er hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, aber gleichzeitig auch Angst. „Ich wusste nicht, ob ER dahinter kommt. Er hat doch verboten, dass ich Hilfe annehme!“, erklärte er mit heiserer Stimme. Severus seufzte. „Jetzt isst du erst mal was und dann schläfst du dich aus. In deinem Zustand kann ja auch nichts Gutes raus kommen.“ Ergeben folgte der Blonde der Anweisung und war doch froh, als er an seinen Paten gelehnt, endlich einschlafen konnte. --- Harry war gerade draußen in den Stallungen, um sich nach den Tieren zu erkundigen, als er von einem Patronus überrascht wurde. „Ich komme heute Abend vorbei, es ist wichtig!“, sprach das leuchtende Wesen mit der Stimme seines `kleinen Bruders´ und löste sich dann auf. Der Hausherr fragte sich, was der Grund für Severus´ spontanen Besuch war, zerbrach sich aber nicht den Kopf darüber. Er würde es eh erfahren. Der Abend kam schnell. Severus fand Harry vor dem knisternden Kamin sitzen. Ihm war noch gar nicht so bewusst, dass sie bereits November hatten und es draußen kalt geworden war. „Hallo, mein Freund“, begrüßte der Ältere und winkte den Tränkemeister zu sich. Dankend nahm der das Angebot und die gereichte Tasse voll Tee an. „Also, was gibt es?“ Severus starrte in seine Tasse und begann zu erklären. Als er geendet hatte, herrschte Stille. „Ich verstehe. Draco soll das Kabinett ruhig reparieren.“ Entsetzt sah der andere ihn an. „Ist das dein Ernst?“ „Natürlich. Es hat alles seinen Grund, glaube mir. Außerdem würde ich das nicht sagen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass alles gut geht. Oder?“ Severus schürzte die Lippen, dann nickte er. „Hast du eine Ahnung, wie er das Ding in Gang bekommen kann?“ „Tut mir leid, aber auch ich habe Grenzen. Ich habe noch nie ein Spiegelkabinett gesehen, geschweige denn eines benutzt.“ „Dann werde ich sehen, was ich tun kann.“ „Severus, ich möchte, dass du am fünfzehnten November gleich morgens zu mir kommst. Ist das in Ordnung?“ Irritiert sah der Tränkemeister ihn an. „Was ist denn an diesem Tag?“ „Wenn ich es dir jetzt verraten würde, wäre es ja kein Geheimnis, oder?“ Schmollend schob der Jüngere die Unterlippe nach vorne - das machte er nur in Harrys Gegenwart. „Du heckst irgendwas aus, stimmt´s?“ „Was denkst du von mir?“, winkte Harry unschuldig ab und lachte leise. Der andere kannte ihn wirklich gut. --- Als Draco am nächsten Morgen beim Frühstück saß, landete ein Rabe vor ihm. Er wusste genau, wem der gehörte. Langsam nahm er dem Vogel das kleine Stück Pergament ab und hielt ihm ein Stück Speck hin. Das folgende Geräusch klang, als hätte der Rabe ein hochmütiges Schnauben von sich gegeben, dann war er kreischend davon geflogen. 15. November, 11:00 Uhr Mehr stand nicht drauf, aber Draco wusste, was das zu bedeuten hatte. Und er würde den Teufel tun, diese Anweisung in den Wind zu schlagen. Er erschrak, als erneut ein Tier auf ihn zu flog, dieses Mal jedoch eine weiße Schleiereule. Sie landete elegant vor ihm auf dem Tisch und schuhute. Lächelnd gab er ihr ein Stück Speck, das sofort verschlungen wurde. Auf diesem Pergament stand auch nicht viel mehr, aber es war eine andere Handschrift. Aktivier das Spiegelkabinett und benutze dann den Portschlüssel! Du wirst erwartet werden. Hatte er den Portschlüssel, der in Form eines Armreifs an seinem Handgelenk baumelte, nicht von seinem Vater bekommen? Wieso wusste dann noch jemand davon? Jemand, der ihn auch noch anwies, ihn bald schon zu benutzen. --- „Ich hab ein ganz schlechtes Gefühl“, murmelte Harry Potter leise, wobei er seinen blonden Kontrahenten nicht aus den Augen ließ. Irgendetwas lag in der Luft… „Was redest du denn da, Harry?“, mischte sich das Mädchen ein, das ihm gegenüber saß. „Genau, Kumpel, nichts wird passieren! Oder glaubst du, dass Voldemort Hogwarts angreift? Das wäre doch echt dumm von dem!“, stimmte Ron Weasley seiner Freundin zu. Der junge Potter musterte die beiden, erwiderte aber nichts. Wann hatten sie sich so verändert? Sein Blick glitt wieder zu dem Slytherin, vor dem eine Eule gelandet war. Aber nicht irgendeine, sonder eine weiße. „Hedwig“, flüsterte er überrascht. Wieso brachte seine Hedwig denn bitte Malfoy einen Brief? Wie konnte das sein? Als die Eule die Halle verließ, sprang er auf und rannte aus dem Schloss. Die Eule flog nicht wie erwartet zum Eulenturm, sondern verließ das Gelände und verschwand schließlich am Horizont. Hatte er sich vielleicht geirrt? Noch verwirrter kehrte er ins Schloss zurück, um sich auf den Weg zum Unterricht zu machen. Heute war Freitag, der vierzehnte November, nicht mehr lange und es würden die Winterferien beginnen. Er fragte sich, ob er tatsächlich in den Fuchsbau gehen sollte…? So, das war es für heute! Was sagt ihr? Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)